Springe direkt zu Inhalt

Audio-Archiv von Claude Lanzmann

Claude Lanzmanns Audio-Archiv

Claude Lanzmanns Audio-Archiv
Bildquelle: Jüdisches Museum Berlin, Foto: Roman März

News vom 16.09.2024

Das Jüdische Museum Berlin kooperiert mit der Universitätsbibliothek der FU Berlin bei der Erschließung des Audio-Archivs von Claude Lanzmann.

Ende 2021 stiftete die Witwe von Claude Lanzmann, Dominique Lanzmann-Petithory, sein bislang unveröffentlichtes Audio-Archiv dem Jüdischen Museum Berlin (JMB). Das Museum hat die Kassetten, auf denen rund 200 Interviewstunden gespeichert sind, digitalisiert, um sie für die Zukunft zu bewahren. Im Rahmen eines von der Alfred Landecker Foundation geförderten Projekts soll der Bestand nun transkribiert, übersetzt und inhaltlich erschlossen werden.

Als Kooperationspartner unterstützt und berät das Team der Digitalen Interview-Sammlungen das Projekt. So soll das Audio-Archiv in dem digitalen Interviewportal Oral-History.Digital der Freien Universität erschlossen und öffentlich zugänglich gemacht werden. Die Archivsoftware wird hierfür an die besonderen Bedürfnisse der mehrsprachigen Audio-Sammlung angepasst werden.

Bei dem Audio-Archiv handelt es sich um Tonaufnahmen von Interviews, die der Regisseur Claude Lanzmann bei den Recherchen in den Jahren vor Beginn der Dreharbeiten für seinen Film Shoah geführt hat. Es sind Gespräche mit sehr unterschiedlichen Zeitzeug*innen: mit Überlebenden der Ghettos und Konzentrationslager, mit Widerstandskämpfer*innen, Historiker*innen, Geistlichen, Intellektuellen, Politiker*innen und Täter*innen.

Der Film Shoah hat die Erinnerung an den Holocaust in besonderer Art und Weise im Gedächtnis eines weltweiten Publikums verankert. Lanzmann hat zwölf Jahre lang an diesem Dokumentarfilm gearbeitet. Durch das "Lanzmann-Audio-Archiv" werden seine Recherchen dokumentiert und wertvolle Zeitzeug*innendokumente aus den 1970er-Jahren bewahrt.

Im vergangenen Jahr wurde das Audio-Archiv in das UNESCO-Register des Weltdokumentenerbes „Memory of the World“ aufgenommen. Die Dokumente im Register der UNESCO, wie die Göttinger Gutenberg-Bibel oder die Handschriften Fjodor Dostojewskis, markieren kulturelle Wendepunkte der Geschichte und sollen in Archiven, Bibliotheken und Museen zugänglich und das Bewusstsein für ihre Bedeutung erhöht werden.

11 / 76