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Text+ohd: Neues NFDI-Projekt

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News vom 10.01.2025

Oral History meets Linguistics - Besserer Zugang zu sprach- und textbasierten Forschungsdaten: Die Freie Universität Berlin ist seit Januar 2025 Mitglied des sprachwissenschaftlichen Konsortiums „Text+“ der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Als eines von 26 fachwissenschaftlichen Konsortien innerhalb der NFDI fördert „Text+“ die nachhaltige Nutzung von sprach- und textbasierten Forschungsdaten in verschiedenen Disziplinen. In einem ersten Schritt macht die Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin zahlreiche Interviews aus der Oral History in der Infrastruktur von „Text+“ zugänglich.

Das erste konkrete Vorhaben im Rahmen der Mitwirkung an „Text+“ ist das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kooperationsprojekt „Text+-Schnittstellen zu den Interview-Sammlungen in Oral-History.Digital“, kurz „Text+oh.d“ (https://www.fu-berlin.de/text_ohd). Das im Bereich „Digitale Interview-Sammlungen“ der Universitätsbibliothek angesiedelte Vorhaben zielt darauf ab, diese in geschichtswissenschaftlichen Projekten erarbeiteten audiovisuellen Forschungsdaten aus dem Portal „Oral-History.Digital“ in der Infrastruktur von „Text+“ zugänglich zu machen.

Das Interviewportal „Oral-History.Digital“ ist eine Erschließungs- und Recherche-Plattform für wissenschaftliche Sammlungen von audiovisuell aufgezeichneten Zeitzeugen-Interviews. Derzeit verzeichnet es 41 Archive mit 3773 Interviews von 45 verschiedenen Institutionen (https://www.oral-history.digital/). Durch die Weiterentwicklung von Schnittstellen und die standardkonforme Transformation von Transkripten werden umfangreiche Korpora aus der mündlichen Alltagssprache für die text- und sprachbasiert arbeitenden Forschungscommunities nachnutzbar.

Einerseits werden die Metadaten von Interview-Sammlungen über eine OAI-Schnittstelle im Text+-Katalog nachgewiesen; andererseits werden Interview-Transkripte bei entsprechender Zugangsberechtigung im verbreiteten ISO-Standard für gesprochene Sprache der Text Encoding Initiative (TEI) zur Verfügung gestellt. Damit unterstützt die Freie Universität Berlin die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Geschichts- und Sprachwissenschaft.

Die NFDI will dezentral, projektförmig und temporär gespeicherte Forschungsdaten systematisch für die Wissenschaft erschließen und zugänglich machen. Nach den FAIR-Prinzipien (findable, accessible, interoperable, reusable) sollen Forschungsdaten nachhaltig auffindbar, zugänglich, verknüpfbar und wiederverwendbar sein. Die Freie Universität Berlin beteiligt sich an der NFDI auch im geowissenschaftlichen Konsortium NFDI4Earth, im geschichtswissenschaftlichen Konsortium NFDI4Memory und im übergreifenden NFDI-Verein.

Das vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim geleitete Konsortium „Text+“ vereint verschiedene Daten- und Kompetenzzentren von Universitäten und Akademien in den Bereichen Korpora und Textsammlungen, Lexikalische Ressourcen, Editionen sowie Infrastruktur. Jedes Jahr fördert es nach einem Ausschreibungsverfahren ausgewählte Kooperationsprojekte, um die Angebote an Daten und Services von Text+ kontinuierlich zu erweitern und für die Community der Forschenden langfristig verfügbar zu machen. „Text+ohd“ ist eines von fünf im Jahr 2025 geförderten Kooperationen. Durch die Beteiligung an „Text+“ kann die Freie Universität Berlin digitale Forschungs-, Lehr- und Informationsinfrastrukturen für die text- und sprachorientierten Wissenschaften aktiv mitgestalten.

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