Archiv Deutsches Gedächtnis im Institut für Geschichte und Biographie der FernUniversität in Hagen (FeU)
Das Institut für Geschichte und Biographie ist eine Forschungseinrichtung der FernUniversität in Hagen. Seit 1996 ist es ein wichtiger Akteur in der International Oral History Association und Gründungsmitglied der European Umbrella Organisation of Diary Archives (seit 2015). Auf nationaler Ebene ist das Institut Gründungsmitglied des 2014 bestehenden Oral History Netzwerkes, auf dessen Jahrestreffen inzwischen 60 Oral Historians zusammenkommen. Am Institut ist die Redaktion von BIOS – Zeitschrift für Biographieforschung und Lebensverlaufsanalysen (erscheint 2018 im 30. Jahrgang) angesiedelt. Das Institut genießt auf dem Gebiet der erfahrungsgeschichtlichen Forschung im In- und Ausland hohes Ansehen; die Kombination von erfahrungsgeschichtlicher Forschung, Archiv, Zeitschrift und Hochschullehre ist in Deutschland einmalig.
Unter dem Namen Deutsches Gedächtnis betreibt das Institut seit 1994 ein ständig wachsendes Archiv für Zeitzeugeninterviews und andere (auto-)biographische Quellen, sowohl aus eigenen Forschungsprojekten als auch aus Projekten Dritter, die ihre Forschungsdaten durch Übergabe an das Archiv für Re-Analysen zur Verfügung stellen. Das Archiv umfasst derzeit an die 3.000 narrative Interviews aus über einhundert Forschungsprojekten verschiedener Wissenschaftsdisziplinen (neben der Geschichtswissenschaft auch Bildungs- und Sozialwissenschaft, europäische Ethnologie, Politikwissenschaft und Psychologie). Thematische Schwerpunkte sind Faschismus- und Kriegserfahrungen, KZ- und Lagerhaft, Verfolgung und Traumatisierung, Geschichte der DDR, Migrations- und Fluchterfahrung, Arbeitsleben, Sucht und Jugendkultur. Rund 150 Interviews wurden außerhalb Deutschlands geführt.
Die Archivbestände werden von Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen aus dem In- und Ausland nachgefragt. Aktuell ist das Archiv Deutsches Gedächtnis an dem BMBF-geförderten Projekt „Kölner Zentrum Analyse und Archivierung von AV-Daten – KA³“ beteiligt. Projektpartner sind u.a. das Kölner Data Center for the Humanities, das Fraunhofer‐Institut Sankt Augustin und das Max‐Planck‐Institut Nijmegen. Zudem kooperiert das Archiv über den Lehrstuhl für Multimedia und Internetanwendungen (Prof. Matthias L. Hemmje) mit dem NESTOR-Netzwerk Langzeitarchivierung, u.a. in der 2019 eingerichteten Forschungsgruppe „digitale_kultur“.
Das Archiv Deutsches Gedächtnis der FernUniversität in Hagen bringt seine umfangreichen Sammlungsbestände, langjährigen Erfahrungen und seine Vernetzung in der Fachcommunity in das Projekt ein und sorgt für die breite Erprobung und nachhaltige Nutzung der Erschließungs- und Rechercheumgebung. Zudem erprobt Philipp Bayerschmidt die Rechercheumgebung für eine Studie zur Oral History der Migration.
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FernUniversität in Hagen
Institut für Geschichte und Biographie
Philipp-Reis-Gebäude (5)
Universitätsstr. 27
58097 Hagen